Über berauschende Pflanzen & andere Substanzen

Montag, 4. August 2014

Salvia divinorum (Aztekensalbei)

Salvia divinorum FAQ




Ist Salvia divinorum legal in Deutschland?
Salvia divinorum gehört seit dem 01. März 2008 zu den nicht verkehrsfähigen Betäubungsmitteln (BtMG §1 Ab. 1 Anlage 1). Das heißt, dass Handel und Anbau jeglicher Form in Deutschland verboten ist

Ist Salvia divinorum legal in Österreich/anderen Ländern?
Aus Wikipedia:
  • Strafbar ist der Besitz und Verkauf unter anderem in Israel (2003), Australien (2004), Italien (2005), Schweiz (2010), Dänemark und den meisten Bundesstaaten der USA.
  • In Frankreich und Spanien ist lediglich der Handel verboten.
  • In Norwegen, Finnland, Estland und Island ist Salvia divinorum verschreibungspflichtig.
  • Zu Salvia divinorum gibt es in Liechtenstein und in Österreich keine gesetzliche Reglementierung
Wie kann ich als nicht-deutscher Bürger eine S.D. Pflanze erwerben?
S.D. wird am häufigsten über Stecklinge vermehrt, da die seltenen Samen eine sehr niedrige Keimquote besitzen. Stecklinge kann man in Onlineshops z.B. aus den Niederlanden bestellen. Jedoch gibt es große Qualitätsunterschiede. Empfehlswert ist z.B. Zamnesia.
Außer den Onlineshops kann man versuchen einen Steckling von anderen Ethnobotanikern zu bekommen. Durch Suchmaschinen findet man schnell geeignete Foren und Themen.

Gibt es verschiedene Unterarten?
In Europa gibt es drei verbreitete, erhältliche Züchtungen: Den Wasson-Hofmann Strain, den Blosser Strain und den Luna Strain. Es wird vermutet das es sich um die gleiche Ursprungspflanze handelt die sich lediglich klimatisch leicht verändert hat. Demnach gibt es eigentlich keine Unterarten.

Der Blosser Strain soll weniger bitter schmecken wie der WH-Strain. Er hat zudem dickere Blattvenen und eher eine längliche Blattform.
Der Wasson-Hofmann Strain ist verbreiteter, oft handelt es sich bei angepriesenen Blosser Stecklingen um WH-Stecklinge. Die Blätter sind etwas dunkler und breiter in der Form.
Die Luna hat die auffälligsten Unterschiede: Die Blätter sind abgerundet und nicht spitz wie sonst üblich.

Was mache ich mit dem Steckling wenn er angekommen ist? (Onlineshop)
Wenn ihr euch einen Steckling im Onlineshop bestellt habt, müsst ihr als erstes das gelartige Substrat entfernen. Dies geht recht einfach unter warmen Wasser und vorsichtigem entfernen mit den Fingern. Eine Beschädigung der Wurzeln sollte vermieden werden, falls jedoch eine Wurzel mit dem Gel abbricht, ist es auch kein Weltuntergang.
Nachdem das Substrat entfernt wurde, kann der Steckling in die Erde gesetzt werden.

Was mache ich mit dem Steckling wenn er angekommen ist? (unbewurzelt)
Wenn ihr durch einen netten Spender einen unbewurzelten Steckling bekommt, gibt es mehrere Möglichkeiten vorzugehen. Aus mir unbekannten Gründen scheinen viele Leute Schwierigkeiten mit dem Bewurzeln zu haben, doch wenn ihr einfach der Anleitung etwas weiter unten auf der Seite folgt, sollte das problemlos klappen!

Soll S.D. im Garten oder im Zimmer stehen?
Zu erst: Beides ist möglich. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt das es einfacher ist S.D. im Zimmer wachsen zu lassen.
Der Indoor-Anbau bietet einige Vorteile:
- Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind besser kontrollierbar
- Es gibt weniger Schädlinge
- Durch die Topfhaltung hat man bessere Kontrolle über Nährstoffe und Wasserzufuhr

Unter welchen Bedingungen wächst die Pflanze optimal?
S.D. kommt aus Südamerika, genauer gesagt Mexiko. Da unser Klima in Europa diesem nicht wirklich ähnelt, muss man etwas nachhelfen.
Salvia bevorzugt einen halbschattigen Platz am Fenster. Mehr als 3 Sonnenstunden am Tag sollte sie nicht bekommen, das führt leicht zu Verbrennungen. Ein Westfenster ist ein guter Standort.
Viele Züchter denken "mehr Sonne ist doch nur gut", doch die Erfahrung zeigt das Salvia sich wirklich wesentlich besser entwickelt wenn sie im Schatten und nicht in der Sonne gehalten wird.
Neben dem Licht sind auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit ein wichtiger Faktor. Salvia wächst am besten zwischen 20-25°C und einer recht hohen RLF (relative Luftfeuchtigkeit). Das Problem mit der Luftfeuchtigkeit kann man jedoch leicht umgehen, indem man den Steckling langsam an unsere Luftfeuchtigkeit gewöhnt. Folgendes Video zeigt eine einfache Möglichkeit dies umzusetzen: Video.

Welches Substrat ist eigentlich am Besten und wie viel Wasser braucht die Pflanze?
Salvia braucht viel Wasser, jedoch sollte man warten bis die Erde leicht trocken ist bevor man erneut gießt. Dies kann man leicht testen, wenn man am Rand vorsichtig mit dem Finger ca. 2 cm in den Topf geht. Wenn ihr mögt, könnt ihr eure Sally (umgangssprachlich für Salvia) auch 1-2x täglich besprühen. Ein guter Platz dafür ist die Dusche um nicht alles nass zu machen. Aber verwöhnt die Kleine nicht zu viel. :)
Wichtig beim gießen ist, dass keine Staunässe entsteht. Eine gute Drainage (Löcher im Topfboden) ist daher pflicht. Wenn die Wurzeln zu lange feucht sind, was auch durch einen zu großen Topf passieren kann, reagiert die Pflanze mit einem Wachstumsstopp. Vor allem bei der Erde sollte man nicht am falschen Ende sparen. Qualitative Erde aus dem Fachmarkt sollte der Baumarkterde für 2€/50L vorgezogen werden. Die Erde sollte humusreich sein und einen geringen Torfanteil besitzen. Sie kann im optimalen Fall mit bis zu 1/3 Perlite oder Seramis gemischt werden. Dies ist jedoch nicht notwendig.

Welche Topfgröße ist die richtige und wann sollte man umtopfen?
Als Starttopf für den Steckling sollte ein Topf mit 1L Volumen (z.B. 11x11x12cm LBH) gewählt werden. Ein einfacher Indikator dafür, dass man umtopfen sollte, sind die Löcher am Boden des Topfes. Sobald die ersten weißen Wurzeln durch die Löcher kommen, kann man umtopfen. Wie oft man umtopft bleibt jedem selbst überlassen. Es gilt: Je größer der Topf, desto mehr Wurzeln, desto größer die Pflanze. Da Salvia sehr große (bis zu 30cm x 10cm) Blätter entwickelt, sollte man darauf achten das die Triebe nicht zu lang werden, da diese sonst abbrechen können. Zurückschneiden ist einfach möglich und bringt gleichzeitig neue Stecklinge!

Blasse neue Triebe deuten auf
einen Nährstoffmangel hin
Muss ich S.D. düngen?
Erde die im Handel erworben wird ist bereits vorgedüngt, regelmäßiges Umtopfen führt dadurch auch wieder Nährstoffe zu.
Bleibt die Pflanze länger in einem Topf oder zeigt einen Nährstoffmangel (erkennbar an ungewöhnlich blassen neuen Trieben), kann zu einem normalen NPK-Dünger (mehr N, mittel P, mittel K) gegriffen werden.

Hilfe, meine Salviablätter werden braun und vetrocknen an der Pflanze!
Es wird vermutet, das dies eine Reaktion auf Stress ist. Erfahrungsgemäß verfärben sich die älteren Blätter des Stecklings und fallen ab, sobald sich neue Blätter gebildet haben. Diese sind, sobald sie an das Klima angepasst sind, stabilder gegen Stresseinwirkungen wie Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen. Auch das Anstoßen der Wurzeln am Topf verursacht Stress. Dieser ist jedoch nicht hauptausschlaggebend.
Tipp: Die abgefallenen Blätter sind immer noch konsumfähig ;)

Wie ernte ich S.D.?
Die Pflanze sollte mindestens 20 große Blätter besitzen und ein halbes Jahr alt sein, bevor sie das erste Mal geerntet wird. Damit die Pflanze die Ernte überlebt, sollten nur maximal 1/3 der Blätter entfernt werden. Die Pflanze braucht anschließend ein paar Monate zur Neubildung und Regenerierung von Blattgut. Der Ernteprozess stellt einen großen Stressfaktor dar.
Die Blätter werden dann am besten an der Luft in einer Schale getrocknet, bis auch die Stiele deutlich trocken sind. Die Lagerung sollte in einem Glasgefäß an einem dunklen Platz geschehen.

Wie konsumiere ich Salvia?
Es gibt mehrere Wege Salvia zu konsumieren. Die häufigsten Konsumformen sind Rauchen (vor allem in Bongs) und Kauen. Der Wirkstoff Salvinorin kann nur durch die Schleimhäute aufgenommen werden, ein Schlucken der Blätter bringt daher nichts.
Generell sollte man sich langsam herantasten, da jeder Mensch von Natur aus eine unterschiedliche Toleranz gegenüber Entheogenen hat. Eine Überdosierung kann schnell in einem Horrortrip enden.
Die Wirkung tritt beim rauchen schneller ein (30-90 Sekunden) als beim Kauen (bis zu 5 Minuten), der Trip dauert in der Regel zwischen 5-15 Minuten. Auch ist die Tripstärke beim kauen geringer als beim rauchen, was aber vor allem bei Anfängern vorteilhaft ist. Nach spätestens 2 Stunden sollte nichts mehr zu spüren sein.
Wichtig beim rauchen: Nicht mit Tabak mischen, da Nikotin den Wirkstoff hemmt.

Wie schneide ich Stecklinge?
Falls man beispielsweise selber ein Extrakt herstellen möchte, braucht man eine größere Menge an Blättern. Dazu schneiden wir uns einfach ein paar neue Pflanzen.
Stecklinge können durch zwei Methoden gewonnen werden
a) Kopfsteckling
b) Stammsteckling

Wurzelbildung nach ca. 3 Wochen
a) Falls die Pflanze euch über den Kopf wächst oder ihr von Anfang an eine buschigere Pflanze möchtet, schneidet ihr einen Kopfsteckling kurz über einer Blattgabel horizontal ab.
Das macht ihr mit einer Rasierklinge/Skalpell o.ä.. Die vorhandenen Blätter könnt ihr größtenteils entfernen, 2-3 Knoten sollten allerdings dran bleiben.
Den Steckling kürzt ihr dann dementsprechend in einem 45° Winkel (das abgeschnittene Stammstück könnt ihr für b) nutzen) und setzt ihn in ein Glas mit Wasser. Erfahrungen haben gezeigt, dass sich Luftwurzeln schneller bilden als Wurzeln im Wasser, weshalb das Glas nur soweit mit Wasser gefüllt werden sollte, dass ca. 1/3 des Stiels im Wasser ist. Wichtig ist dann, für eine hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Die einfachste Methode dafür ist, das ganze Glas in eine Plastiktüte zu stellen und dessen Kante umfalten und mit Büroklammern verschließen.
Nach ca. 2 Wochen bilden sich die ersten Wurzeln. Wenn diese eurer Meinung nach groß genug sind könnt ihr den Steckling in Erde einpflanzen. Gegen Ende kann das Glas auch bis zum Rand gefüllt werden, dann verläuft das Wachstum der Luftwurzeln noch besser.

b) Falls ihr als Schnittrest ein Stück Stamm übrig habt, könnt ihr diesen einfach auf die Erde legen. Am besten setzt ihr das Stück soweit rein das die Seiten ebenfalls von Erde bedeckt sind. Dafür bietet sich erstmals eine flache Schale an. Diese könnt ihr, um den Vorgang zu beschleunigen, mit Frischhaltefolie abspannen. Täglich dann mit einem Wasserzerstäuber feucht machen.
Nach ca. 2 Wochen fängt das Stück an zu Wurzeln und treibt, bevorzugt an den alten Knoten, neu aus.

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