Über berauschende Pflanzen & andere Substanzen

Sonntag, 17. September 2017

Herstellung eines hochpotenten Fliegenpilz-Sirups

Herstellung eines hochpotenten Fliegenpilz-Sirups

Botanik ist die Pflanzenkunde und Pilze gehören eigentlich nicht dazu. Eigentlich. Um unseren Horizont mal zu erweitern schauen wir hiermit zum ersten Mal in diesem Blog rüber zur Mykologie.

Inspiriert wurde die folgende Anleitung von einem wirklich großartigen Vortrag über den Fliegenpilz von Hans-Georg Schaaf. Dieser beantwortet wirklich alles was man wissen muss und ist dabei noch hervorragend vorgetragen.


Wenn ihr das Video gesehen habt, und das solltet ihr wenn ihr fortfahren möchtet, wisst ihr das der Fliegenpilz durchaus verspeisbar ist und außerdem sehr interessante & mystische Erfahrungen bringen kann.
Die folgende Anleitung ist eine Möglichkeit, die Wirkstoffe des Fliegenpilzes (Amanita muscaria) zu standardisieren um sich anschließend sehr langsam an dessen Wirkung heran zu wagen.

Was ihr benötigt:

  • 1 Teil Fliegenpilze
  • 2 Teile Zucker
  • Ein Gärgefäß aus Glas, weithalsig ist stark zu empfehlen
  • (optimalerweise) ein Gäraufsatz, alternativ Plastiktüte
  • Aluminiumfolie
  • Sieb
  • Trichter
  • Dichtes Gefäß zum Aufbewahren des fertigen Sirups

Der Herstellungsprozess verläuft wirklich simpel. Ihr sucht euch Fliegenpilze und nimmt diesen komplett mit, da alle Teile wirksam sind. Achtung wenn es um die Erkennung von Pilzen geht! Sammelt nur Pilze wenn ihr euch sicher seid das es echte Fliegenpilze sind.
.. und noch einer!
Ein Fliegenpilz ..
Zu Hause säubert ihr diesen vorsichtig mit einer weichen Bürste / Zahnbürste / Küchenpapier und zerschneidet ihn in kleine Stücke. Durch das zerkleinern kann die Gärung besser einsetzen da sie mehr Oberfläche zum Wirken hat.

Nachdem ihr die Fliegenpilzstücke (in meinem Fall 170g), frisch wie sie sind, in euer Gärgefäß gegeben habt, fügt ihr den Zucker hinzu.




Je nachdem wie feucht euer Pilz ist (hat es vor der Ernte geregnet oder war es länger trocken) gebt ihr ungefähr die doppelte Menge Zucker hinzu (in meinem Fall 350g).
Jetzt noch einmal vermischen und mit eurem Aufsatz verschließen. Umhüllt das Gefäß anschließend mit Alufolie um Lichteinwirkung zu unterbinden. Stellt das Glas nun an einen warmen Ort.
Seid nicht verwundert oder überrascht wenn es nach einigen Tagen bereits nach Hefe riecht, das ist richtig und soll so sein. Sie kommt in der Luft vor und die Menge ist ausreichend, es soll keine weitere Hefe zugesetzt werden.
Falls einzelne Stücke anfangen sollten zu Schimmeln könnt ihr diese vorsichtig entfernen, die Wahrscheinlichkeit ist allerdings aufgrund des hohen Zuckergehalts gering.
Der folgende Prozess dauert nun eine Weile - ungefähr 3 Monate. Diese Reifedauer  wird auch von Hans-Georg Schaaf als geeignet angesehen. Was ich in der Zeit gelernt habe? Das Gefäß sollte weithalsig sein, damit Umrühren und generelles Arbeiten einfacher ist. Ich empfehle außerdem mit einem Marker am Glas den Zuckerstand mit Datum zu markieren um den Fortschritt zu beobachten. Schneidet die Stücke vorher kleiner als ich es getan habe. Der Prozess wird beschleunigt und die Verteilung des Zuckers ist besser.

Nach 3 Monaten habe ich meinen Sirup als fertig empfunden, da seit Wochen kein weiterer Zucker in Lösung gegangen ist. Auch das ist normal. Es wird bewusst mit einem Überschuss an Zucker gearbeitet um zu gewährleisten das der Zucker den Pilz frisst und nicht andersrum!

Am Rand noch ein Bild meiner Gäraufsatz-Alternative. Der Gäraufsatz wird verwendet um zu verhindern das Fliegen o.ä. in das Gefäß fallen und Sauerstoff auszuschließen. Falls die Tüte mit Gas gefüllt war habe ich sie vorsichtig entfernt, entleert und anschließend wieder angebracht. Wie gesagt: ein echter Gäraufsatz wäre besser.

Zum Filtrieren habe ich erst einen groben Filter genommen und anschließend 2x mit einem feinmaschigen Filter gefiltert. Das Ergebnis ist ein trübes Filtrat. Eventuell wird das Ergebnis noch mit einem Kaffeefilter filtriert, ich vermute aber das dieser sich schnell zusetzt.

Nach dem Filtrieren sieht das Ergebnis nun so aus:
Links nach rechts: Grober Filter, Feiner Filter, Flasche vorm Filtrieren, Endprodukt

Viel Spaß beim Nachmachen :)
Bitte vorsichtig mit dem Produkt umgehen! Informiert euch gründlich vorher über die Wirkung und vor allem über die Wirkdauer!

Ganz besonders möchte ich an dieser Stelle nochmal auf den Haftungsausschluss hinweisen! Bevor ihr dieses Rezept nachahmt solltet ihr das obige Video vollständig gesehen haben. Es geht dabei um eure Gesundheit!

Haftungsausschluss
Diese Informationen sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum!
Die Texte wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Ich übernehme keine Haftung für Schäden, die durch irgendeine Art der Nutzung der Informationen dieser Texte entstehen.

11 Kommentare:

  1. Hallo,

    darf ich den Sirup immer wieder im Glas mal umrühren? In meiner Flasche setzt sich der Zucker nach unten ab während der Pilz oben schwimmt. Oder besteht so (kaum) Schimmelgefahr?

    Lg

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  2. moin muss da kein wasser rein nur 1teil pilz und zucker zb 50g pilz 100g zucker ? mfg

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    1. Die Pilze verlieren sehr viel Flüssigkeit,
      du musst kein zusätzliches Wasser dazugeben.

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  3. Wie ist die dosierung für einen trip beim fertigen sirup??? Das erwähnt hier keiner

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    1. Das ist von Pilz zu Pilz verschieden, da musst du dich bei jeder Fuhre rantasten.

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  4. Warum muss das Gefäß aus Glas sein? Geht auch Keramik?

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  5. Moin, ich habe schon getrocknete Pilze weil ich sie erst zu einem Tee verarbeiten wollte. Für den Gärprozess wird aber doch Flüssigkeit benötigt oder? Reicht es aus wenn ich dafür einfach normales Leitungswasser nehme?

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    1. Gären würde ich nur mit frisch gesammelten Pilzen.

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  6. Mit wie viel Tropfen soll man anfangen wenn man nur ein entspanntes Gefühl möchte und es schlaffordernd wirken soll

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    1. Fange vorsichtig mit 1 Tropfen an und erhöhe immer nur um 1 weiteren Tropfen. Du hast Zeit und kannst so genau herausfinden, wann die Wirkung einsetzt. Alles andere wäre nicht berechenbar, da Du nicht weißt, wie potent das Sirup ist.

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